Judenstraße 9
Judenstraße 9
Bamberg, Judenstraße 9
Hausnummer im 19. Jahrhundert: Nr. 1618

Hausname: --

Baubeginn: ca. 1593

Baubeschreibung:
   dreigeschossiges traufständiges Wohnhaus
   steinernes Erdgeschoss, zwei vorkragende Fachwerkobergeschosse mit reichem Zierfachwerk und wandlangen Fenstererkern
   fünfachsiges Erdgeschoss
   unregelmäßig fünffenstrige Obergeschosse
   südöstliche Giebelfassade freistehend, mit einfachem Fachwerk
   im Südosten zweigeschossiger Anbau über einer ehemaligen Feuergasse, mit Einfahrtstor im Erdgeschoss (Zugang zum Haus)
   Anbau im Obergeschoss mit Zierfachwerk und Fenstererker wie am Hauptgebäude

   Fenstereinfassungen und Torbogen erneuert
   Hoffront: von Seitengebäuden überschnitten
   Erdgeschoss enthält nur Treppenhaus und Nebenzimmer der Gaststätte zum Polarbären (Judenstraße 7)
   ehemalige geschnitzte Wendeltreppe leider bei Umbau 1921 herausgebrochen; verschollen
   linke Haushälfte durch Längstonnenwölbe aus Sandstein und Backstein unterkellert
   dreigeschossiges Dachwerk von etwa 1592/93
Judenstraße 9: Zierfachwerk







Ausschnitt aus dem Zierfachwerk des ersten und zweiten Obergeschosses


Letzte Restaurierung: 1982? (Fensterauswechslung)

Hauszeichen/Hausfiguren/Inschriften:  
Hausfigur
   Eisbär auf dem Schlussstein des Torbogens in Anspielung auf die Gaststätte zum Polarbären (Judenstraße 7).
   Inschrift auf dem Schlussstein: RD 1928 (Rudolf Diebitsch 1928); der Schlussstein dient als Sockel für die Hausfigur des Eisbären.


Heutige Nutzung:
Bestandteil der Gaststätte zum Polarbären (Judenstraße 7)

Frühere Nutzung:
1807 kauft Franz Matthias Horn das Vorderhaus ohne die Seitengebäude und eröffnet einen Krämerladen.

Baugeschichte:  
1350 wird das Grundstück erstmals erwähnt.
1450: Garten des Cunz Zollners, mit einem Haus bebaut
ca. 1593: Bau des derzeitigen Hauptgebäudes (Nach dendrochronologischen Befunden wurde das Holz des Dachstuhls 1592/93 gefällt.)
1750: Das Haus ist Besitz von Johann Alberich Ignaz Böttinger (1722-1761).
1733: Karl Philipp Franz Freiherr von Münster ist Eigentümer.
1807: Der Pfragner (Krämer) Franz Matthias Horn kauft das Vorderhaus.
nach 1911: Reparatur der Fachwerkwand zum Haus zum Blümlein (Judenstraße 11) wegen Einsturzgefahr auf Grund von Fäulnis
1918: Der Eigentümer des Gasthauses zum Polarbären kauft das Haus.
1921: Umgestaltung des Erdgeschosses zu Gastronomieräumen

Bewohner: siehe Baugeschichte!

Quelle:
BREUER, T. u. GUTBIER, R. (1997), S. 876-880.
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