| Judenstraße 7 |
Polarbär
früher: Gasthaus zum schwarzen Adler
heute: Restaurant Bolero
Bamberg, Judenstraße 7
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| 1487: Gasthaus zum Schwarzen Adler |
| seit etwa 1700: Gasthaus zum Polarbär |
| dreistöckiges, traufständiges Haus |
| Satteldach mit 5 Gaupen von 1942 |
| sechsachsige Fassade |
| geohrte Fenstereinfassungen, Fensterstürze mit Schlussstein |
| profilierte Fensterschürzen mit nach oben hin zunehmender Dekoration |
| Erdgeschoss von Ecklisenen eingefasst, deren Fortsetzung im Obergeschoss glatte Eckpilaster auf hohen Postamenten bilden. |
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Kapitell des rechten Pilasters
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| Pilaster mit gesimsartig vorspringenden Sockeln und asymmetrischen Kapitellen (korinthischen Säulenkapitellen angenähert) |
| Sandstein-Torbogen in den ersten beiden Achsen (von links): |
| zwei leicht schräg gestellte Türpfosten mit glatten Sockeln |
| Bogenstirn kräftig profiliert, mit volutenartigen Einrollungen |
| Schlussstein mit der Jahreszahl 1738 und dem alten Hauszeichen, einem doppelköpfigen Adler |
| dreiflügelige Haustüre mit vergittertem Oberlicht; Türflügel mit rautenförmigen Spiegeln |
| schlichte Fassade zur Hofseite |
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| Gaststätte (vermutlich seit Ende des 17. Jahrhunderts) |
| Brauerei (Brauhauskamin von 1910 wurde 1938 abgebrochen.) |
| 1350: erste urkundliche Erwähnung (Besitz des Juden Liebermann) |
| 1363: Konrad und Kunigunde Rüdiger stiften die Hälfte des Hauses im "Vicus Judeorum zu Babenberg" an St. Jakob |
| 1487: Erwerb des Hauses "Zum schwarzen Adler" durch den Büttner Hermann Gratzer |
| 1678: Besitz des Büttners Pankraz Behr, auf dessen verballhornten Namen die Bezeichnung "Polarbär" zurückgeht: |
| Pankraz wird auch heute im Oberfränkischen noch mit "Panger" oder "Ponger" oder besonders prägnant mit "Poh" (nasale Aussprache!) abgekürzt. Wenn der Namensträger nicht besonders groß ist, bekommt er die Endung -la: [1] So entstand "Ponla" oder "Pohla". Aus Pankraz Behr wurde der bereits 1732 bezeugte Brauereiname "Zum Pohla-Bern". Der Weg zum Polarbär (Eisbar) war damit vorgezeichnet: 1833 wird Johann Gehringer Brauer zum "Pola-Bären" genannt, und seit 1870 trägt das Haus Judenstraße 7 die Bezeichnung "Zum Polarbär". Man beachte, dass der Bamberger bis heute die ursprüngliche Betonung auf der ersten Silbe beibehalten hat, also "Bóllabär" und nicht "Polárbär"! |
| Hauszeichen "Polarbär" vgl. Judenstraße 9 |
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| Anmerkung: |
[1]
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Vgl. hierzu die hochdeutschen Verkleinerungsformen: "-chen" und "-lein" machen alle Dinge klein! |
| Quelle: |
| BREUER, T. u. GUTBIER, R.: Die Kunstdenkmäler von Oberfranken, Stadt Bamberg, Bürgerliche Bergstadt. 2 Halbbände. Bamberg: Bayer. Verlagsanstalt, 1997; S. 858-868. |