Judenstraße 4
Haus zum weißen Horn
Bamberg, Judenstraße 4

Das Vorderhaus von Judenstraße 4  besitzt eine nur dreiachsige Fassade; der gesamte Gebäudekomplex besteht jedoch zusätzlich noch aus zwei Seitenflügeln und einem Hinterhaus, die einen kleinen Innenhof umfassen. Somit stellt das Haus "eine für den bürgerlichen Mittelstand des Bamberger 18. Jahrhunderts typische und gut erhaltene Anlage dar".  (BREUER u. GUTBIER [1997]; S. 852)

Die Brüstungsfelder unter den Fenstern weisen verschiedene Rahmenformen auf:
   im Erdgeschoss: einfache Rechtecke
   im ersten Obergeschoss: Rechtecke mit steckenweise ein- oder ausgezogenen Seiten
   im zweiten Obergeschoss: Rahmen mit konkav ausgerundeten Ecken

Hausnummer im 19. Jahrhundert: Nr. 1471

Hausname: Haus zum weißen Horn
Diese Bezeichnung führte in jüngerer Zeit zur Schaffung eines Einhorns als Hauszeichen.

Baubeginn: ca. 1400
Baubeschreibung:
   traufseitiges stehendes Vorderhaus
   zwei Seitenflügel und ein Hinterhaus
   alle Gebäudeteile dreigeschossig
   Außenwände massiv und verputzt
   dreiachsige Fassade des Vorderhauses, Hoffront zweiachsig
   Hölzernes Traufgesims
   Rundbogige Haustür mit geteiltem Oberlicht (darin ein Einhorn)
   Hoftür schlicht gerahmt
   Ungerahmte Fenster

Letzte Restaurierung:   
1974: Sanierung und Veränderungen
1988: Anbringung des Oberlichtgitters über der Haustüre (Schmiedearbeit von Ewald Müllich aus Viereth)

Hauszeichen/Hausfiguren/Inschriften:
   Einhorn im Oberlicht der Haustür

Heutige Nutzung: Wohnhaus

Frühere Nutzung: Bäckerei

Baugeschichte:  
1376: urkundlich erwähnt
1568: Bezeichnung "Zum weißen Horn"
1865: Einrichtung einer Bäckerei

Besonderes:
Das bestehende Gebäude wurde Mitte des 18. Jahrhunderts wahrscheinlich von Schneidermeister Johann Michael Rupp erbaut.

Quelle:
BREUER, T. u. GUTBIER, R.: Die Kunstdenkmäler von Oberfranken, Stadt Bamberg, Bürgerliche Bergstadt. 2 Halbbände. Bamberg: Bayer. Verlagsanstalt, 1997; S. 851-853.

(Zusammenfassung: Johannes Heyn)
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