Judenstraße 1 |
Christuskirche/Marienkapelle
Vorgängerbau (bis etwa 1422): Synagoge
Bamberg, Judenstraße 1
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Westfassade
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Süd- bzw. Längsfassade (Balthasargässchen)
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ehemals: Kapelle zu Unserer Lieben Frau = Marienkapelle |
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jetzt: Christuskirche der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde (Baptisten) |
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Besichtigung des Innenraumes |
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gewölbte Saalkirche mit eingezogenem Chor |
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Chor mit durchgehendem Netzgewölbe |
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Vier Schlusssteine des Chorgewölbes tragen bildliche Darstellungen; sie stammen z. T. noch aus der Entstehungszeit der Kapelle (um 1467): |
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Chorraum zur Zeit durch eine Zwischendecke zweitgeteilt |
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Abschluss des Chorbogens zur Zeit durch eine Holzwand |
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Langhaus mit vier querrechteckigen, kreuzrippengewölbten Jochen |
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Schlussstein des östlichen Joches mit gespaltenem und geteilten Wappenschild |
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Schlussstein des zweiten Joches mit gespaltenem Wappenschild |
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drittes und viertes Joch (westliche Joche) mit glatten Scheibenschlusssteinen |
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Stuckdekorationen von Johann Jacob Vogel im Gewölbe von Chor und Langhaus; die Deckengemälde im Langhaus wurden um 1946 (Nutzung durch U.S.-Army als Kapelle) übertüncht. |
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Fenster spitzbogig, ihrer Maßwerke beraubt |
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Fassaden (mit Ausnahme des Westgiebels) mit unverputzten Sandsteinquadern |
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Chordach höher als das Dach des Langhauses; dieses mit sieben Giebelgauben |
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Dach des Chores: frühes Beispiel eines Kehlbalkendaches auf liegendem Stuhl |
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Chor ursprünglich mit Dachreiter (auf dem Stadtplan von Petrus Zweidler von 1602 erkennbar) |
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Giebelfassade dreiachsig, südliche Längsfassade vierachsig |
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Chorraum von außen großenteils verbaut |
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Die im Bayerischen Nationalmuseum/München aufbewahrte Maria im Ährenkleid ist vermutlich die um 1430 entstandene Altartafel vom Hochaltar der ehemaligen Marienkapelle. Eine Nachbildung dieser Tafel wird auf dem Maria-Hilf-Altar der Oberen Pfarre als ehemaliges Gnadenbild der Marienkapelle verehrt. |
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Altäre: Zahlreiche Altäre schmückten den Innenraum. Wohl an Stelle früherer Altäre wurden 1698 ein Muttergottesaltar, ein Heinrichs- und Kunigundenaltar, ein Dreifaltigkeitsaltar und ein Annaaltar geweiht. Diese und andere Altäre sind verschollen. |
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Das Epitaph des Stifters, Johannes Marschalks von Ebnet d. J., ist nicht mehr vorhanden. Es bestand aus Stein und trug folgende Inschrift: |
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Anno Dni MCCCCLXXII obiit venerabilis Vir Dnus Johes Marschalck de Ebnet Canon et Scholast Ecclie Bamberg Constructor et fundator pretis Collegii... |
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(Im Jahr des Herrn 1472 starb der ehrenhafte Mann Herr Johannes Marschalk von Ebnet, Kanoniker und Scholast der Kirche von Bamberg, Erbauer und Gründer des vorstehenden Kollegs...) |
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Balthasar Köberlein zieht einen neuen Chorbogen ein. |
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Johann Philipp Stahl verziert Decken und Wände mit Gemälden. |
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Johann Joseph Vogel bringt Stuckdekorationen an. |
Im Rahmen des Aufbaustudiums Denkmalpflege an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg wurde die Baugeschichte der ehemaligen Marienkapelle untersucht; die Autorin zog folgendes Fazit: |
"Allein die Untersuchung der Westfassade konnte zeigen, daß es sich bei der ehemaligen Marienkapelle ohne Frage um einen Neubau handelt, wohl aus dem späten Mittelalter, der von zahlreichen Veränderungen und Eingriffen der folgenden Jahrhunderte gekennzeichnet ist. Daß in dem Baukörper keine Reste der wohl frühmittelalterlichen Synagoge erwartet werden können, legen schon die Bodenbefunde der unmittelbaren Umgebung nahe. So ist, wie mehrere archäologische Kampagnen im Umkreis der Christuskirche gezeigt haben, bis um etwa 1200 der Laufhorizont mindestens zwei Meter unter dem heutigen anzunehmen. Das bedeutet, daß der erste Synagogenbau in Bamberg, der vielleicht schon mit der frühen Erwähnung der Juden (1200) in Verbindung zu bringen ist, um einiges tiefer gegründet haben muß. Im Spätmittelalter kann dagegen von einem Laufhorizont kaum unterhalb des heutigen ausgegangen werden. ... |
[Es] erscheint ... sinnvoll, sich der These Tilmann Breuers anzuschließen und in dem Baukörper der Christuskirche einen vollständigen Neubau zu sehen, dessen Langhaus den Grundriß der Synagoge übernommen haben kann." |