Judenstraße 14 |
Judenstraße 14
Böttingerhaus
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Die reich ornamentierte, barocke Fassade des 1713 errichteten Böttingerhauses kommt im Stadtbild Bambergs nicht zur Geltung, da der repräsentative Bau in der Judenstraße fast eingezwängt wirkt. Die Fülle der barocken Bauelemente erschließt sich dem Beobachter erst, wenn er unmittelbar vor dem Haus steht. |
Baubeschreibung: |
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Alle Fassaden des dreigeschossigen Böttingerhauses sind reich geschmückt; man findet: |
genutete Pilaster mit korinthisierenden Kapitellen, bereichert mit Adlern und Blumengirlanden |
Fensterornamente: u. a. Hermenkaryatiden, Muscheln, Füllhörner, Akanthusvoluten, Putten, Vasen, Bandel- und Laubwerkrahmungen |
Fenstergiebel z. T. mit Büsten |
am Sockel eines Kolossalpilasters: Knabe mit Hund |
Die Portalpilaster besitzen nach oben gerollte Akanthusvoluten. |
Schlussstein mit Voluten und einer männlichen Büste |
Über den Portalgesimsen befinden sich zwei geschwungene und eingerollte Giebelschenkel mit Löwen, zwischen denen ein bekränzter Jüngling und ein zwergenhafter Greis eine heute leere Kartusche halten. |
Torflügel aus Eichenholz mit Pilastern und Füllungen in Bandelwerkschnitzerei; Lünetten mit Gitterwerkkartuschen und Laubwerk |
Löwenkopf in der Fußgängerpforte des Böttingerhauses
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Zur Schaufront gehören auch die Dachausbauten, die nur noch zum Teil erhalten sind. Besonders eindrucksvoll ist die zwerchhausartige Gaube über der mittleren Achse, die von Voluten eingefasst sind, auf denen bekränzte, bärtige Gestalten sitzen. Noch 1928 gab es einen zentralen Zierkamin mit Zwiebelkuppel; die heutigen Kamine sind vereinfachte Nachbildungen. |
Zu den mächtigen Dachaufbauten des Böttingerhauses gehörten einst noch voluminöse Zierkamine. - Das Foto wurde vom Turm des Schlosses Geyerswörth aus aufgenommen. |
Das Portal zum Nebenflügel ist eingerahmt von zwei Atlanten; den Türsturz ziert ein Adler mit Blütengirlande. Die Atlanten tragen zwei Vasen mit mythologischen Reliefs: Herakles und Antäus sowie Herakles im Löwenkampf, jeweils bekrönt von kleinen Figuren. An der gegenüberliegenden Kante des Treppenbaues befindet sich eine Karyatide, die eine Vase mit einem Relief des Herakles als Bezwinger des kretischen Stieres trägt.
Brunnennische
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DEO CONFISA SVO TRANQVILLA MANEBIT
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eine jugendliche männliche Gestalt (wohl Apollo) |
Juno |
eine weibliche Gestalt mit einem Gefäß (vielleicht Vesta) |
eine weiblich Gestalt mit einem Blumenkranz (vermutlich Flora) |
Baugeschichte: |
Der Baumeister dieses einmaligen Bauwerkes ist nicht bekannt. |
Man beachte die Anmerkung |
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Anmerkung: |
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Quelle: |
GUTBIER, R.: Die Immunität St. Stephan. [Manuskript; Erscheinungstermin voraussichtlich Herbst 2002] |