Judenstraße 11
Judenstraße 11
früher: Haus zum Krebs; Gasthaus zum Blümelein
Judenstraße, Blick vom Böttingerhaus (Nr. 14) nach Norden. Bei der Ampel kreuzt das Balthasargässchen. -  Das Haus mit dem rosafarbenen Anstrich ist Judenstraße 11.

Hausnummer im 19. Jahrhundert:  Nr. 1617

Hausname:
   ursprünglich: Gasthaus zum Krebs
   später: Gasthaus zum Blümelein

Baubeginn: vermutlich schon vor 1400
Baubeschreibung:
   zweistöckiges, traufständiges  Haus
   Sieben Obergeschossachsen mit Mansarddach und Biberschwanzdeckung
   Zwei nach Osten gerichtete Seitenflügel
   Ungegliederte Fassade mit profiliertem Traufgesims
   Klobiges Einfahrtstor (dreiteiliges Torblatt mit Oberlicht; Messingtürklinke)
   Fenster in geohrten Einfassungen
   Zweigeschossiges Dachwerk (um 1700)
Das rundbogige Portal enthält im Schlusstein das frühere Hauszeichen (ein "Blümelein").


Restaurierungen:
1951:   Dachausbau    
1983:   Fensterauswechslung, Reparatur des Daches, Erneuerung der Farbfassung
1987:   Fensterauswechslung

Hauszeichen/Hausfiguren/Inschriften:
Judenstraße 11, Schlussstein des Portals
Judenstraße 11: Hausfigur (Hl. Aloysius)
Hauszeichen mit den Insignien von Friedrich Dorsch (1816)
Hausfigur aus dem 18. Jahrhundert:
Hl. Aloysius von Gonzaga (in einer Wandnische des 1. Obergeschosses)


Heutige Nutzung: Wohnhaus

Frühere Nutzung: Gast- und Brauhaus; Wohnhaus

Baugeschichte:  
1412: Besitzerreihe bis hierher zurückverfolgbar
1507: Bezeichnung als "Großes Haus in der alten Judenstrasse zur linken Hand"
1572: Das Anwesen gehört dem Büttner Georg Ziegmann  
1605: Das Haus gehört dem Büttner Hans Grasser, genannt Krebs; seitdem wird das Haus "Haus zum Krebs" genannt; später nach Erheiratung durch Hans Blümlein "Haus zum Blümlein" genannt
1700 - 1731: Umbau; Hausmarke eine Rose mit den Initialen I.E. (wahrscheinlich Johann Endres)
1740: Anwesen teilweise abgebrannt
1816: Friedrich Dorsch ersetzt das Hauszeichen durch F.D./1816
1859: Einrichtung der Küche im Obergeschoss
1862: Nordostfront des Hinterhauses wegen Baufälligkeit erneuert
1869: Waschhaus im Südosten angebaut
1875: Erneuerung der Hopfendarre
1878: Umbau im Brauhaus
1900: Umbau und Aufstockung des Brauhauses
1936/37: Eiskeller zum Kohlenlager umgebaut
1937: Abbruch des Rückgebäudes
1951: Dachausbau
1968: Erneuerung des Fassadenanstrichs

Bewohner:
Namensgeber des Hauses waren Hans Grasser ("der Krebs") und Hans Blümlein. (Siehe oben!)

Bauherren:
1. Erbauer: nicht namentlich genannt
2. Erbauer: J. Endres (nach 1700)
3. Erbauer: Haus ist abgebrannt - Friedrich Dorsch (1816)

(Zusammenfassung: Johannes Heyn)
Quelle:
BREUER, T. u. GUTBIER, R. (1997), S. 880-883.
Weiter