Fachlexikon
A  
Akanthus
oft mit Distel oder Bärenklau übersetzter Name einer Pflanze, deren Arten A. spinosus und A. mollis L. wegen ihrer schönen Blattformen in der Bauplastik, bes. beim korinth. Kapitell und dessen röm. Abwandlungen nachgebildet werden.

Allegorie  
(griech. allegoria = allä-agoreuein = etwas anderes sagen), Personifikation oder bildhafte Darstellung eines abstrakten Begriffs in erkennbarem Bezug zum Gemeinten, z.B. ein alter Mann , der sich am Feuer wärmt für "Winter".

Ambo  
(griech. ámbon = erhöhter Rand)
im Frühchristentum und Mittelalter erhöhte Plattform in der Kirche zum Vorlesen und Vorsingen liturgischer Texte (Epistel, Evangelium); ab dem 13. Jahrhundert wird die Funktion des Ambos von der Kanzel übernommen. In Deutschland gibt es nur noch einen mittelalterlichen Ambo. Er befindet sich im Aachener Dom und wurde von Kaiser Heinrich II. gestiftet; sein ursprünglicher Standort war das Oktogon. -  Heute versteht man unter Ambo das Vorlesepult im Altarbereich der Kirche.

Altar
lat. alta ara, vulgär altare = erhöhte Opferstätte

Apostel-Attribute  
Andreas schräges Kreuz (Andreaskreuz)
Bartholomäus Messer, geschundene Haut
Jacobus major (Jacobus der Ältere) Pilgertracht mit Muschel
Jacobus minor (Jacobus der Jüngere) Fahne oder Walkerstab
Johannes bartlos (junger Mann); Kelch und Schlange
Judas Thaddäus Keule
Matthäus Winkelmaß, Beil, Hellebarde
Matthias Beil, Steine, Lanze
Paulus Schwert
Petrus ein oder zwei Schlüssel
Philippus Kreuzstab (Antoniuskreuz)
Simon der Eiferer (Simon der Zelot) Säge, Beil
Thomas Winkelmaß oder Lanze


Apsis
(griech. Bogen, Krümmung [vom Rad des Sonnenwagens]), auch Apside, Koncha, Exedra, Tribuna, Presbyterium. Altarnische am äußersten Chorende (Chorhaupt). Ihre halbrunde Form stammt aus dem röm. Sakral- und Profanbau.

Architrav  
Balken,  der von einer Reihe von Säulen oder Pfeilern getragen wird und der die oberen Bestandteile eines Gebäudes trägt.

Arkade
(lat. arcus = Bogen), eine fortlaufende Reihe von Bogen auf Pfeilern oder Säulen. Siehe auch Blendarkade

Artes liberales
siehe die sieben freien Künste

Atlas, Atlant, Mz. Atlanten  
nach dem antiken Träger des Himmelsgewölbes genannte kraftvolle Männerfigur, die statt Pfeilern oder Säulen das Gebäude trägt.

Attribut
(lat. attributum = das Hinzugefügte), Gegenstand, der einer figürlich dargestellten Person als Kennzeichen beigegeben ist und sich auf deren Stellung, auf Wunder oder auf bes. Ereignisse in ihrem Leben bezieht, z.B. Dreizack des Neptun, Schlüssel des hl. Petrus

Aureole  
(lat. aureolus = goldgeschmückt, herrlich)
besondere Form des Heiligenscheins, der die ganze Gestalt der dargestellten Person als Strahlenkranz kreisförmig umschließt

B  
Bandelwerk
Ornamentform des Barock und Rokoko, aus zahlreichen miteinander verflochtenen Bändern und Ranken bestehend.  Im 18. Jahrhundert beliebtes Zierelement in Holz und Stuck; zur Flächenfüllung verwendet.

Baptisterium
(griech. baptizo = ich taufe) lateinische Bezeichnung für Taufkapelle

Barmherzigkeit, die sieben Werke der

Basilisk  
(griech. Brillenschlange)
Dieses Mischwesen aus Drache, Schlange und Hahn besitzt einen tödlichen Blick (Basiliskenblick) spielt eine große Rolle im mittelalterlichen Dämonenglauben.

Bergfried
Hauptturm einer Burg
  
Blendarkade
dekorative Reihe von Bögen und Säulen in einer Wand; die Wand wird dabei gegliedert, nicht jedoch durchbrochen ("blend" = blind!).

Brauttür, Brautpforte  
Seitenportal an der Nordseite einiger got. Kirchen; vor ihr wurde die Trauung vollzogen. Die B. ist oft mit den biblischen Figuren der Klugen und Törichten Jungfrauen geschmückt, die den Bräutigam erwarten (Matth. 25, 1-12).
.
C  
Chor
(griech. choros = Reigentanz, Tanzplatz)
Verlängerung des Mittelschiffs einer Kirche über die Vierung hinaus; usprünglich einstimmiger, gemeinschaftlicher Gesang, seit dem Mittelalter Ort, den der Sängerchor des Klerus in der Liturgie einnimmt.

Christliche Symbole

Chronogramm
Inschrift in lat. Sprache, bei der alle darin vorkommenden Buchstaben, die zugleich röm. Ziffern sind (I, V, X, L, C, D, M), zusammengezählt die Jahreszahl des Ereignisses ergeben, auf das sich die Inschrift bezieht. Beispiele

comes
mitellateinischer Titel: Graf, z. B.:
SRI comes = Sacri Romani Imperii comes = Reichsgraf
comes Palatii = Pfalzgraf

D  
Dachreiter  
schmales Türmchen auf dem Dachfirst, von den Zisterziensern im 13. Jahrhundert aus Bescheidenheit statt kolossaler Türme eingeführt.

Dachformen  
   Sattel- oder Giebeldach
   Walmdach
   Krüppelwalmdach
   Mansarddach
   Kuppeldach
   Zwiebeldach (welsche Haube)






Dom
(lat. domus Dei = Haus Gottes), Bischofskirche, in Deutschland auch Hauptkirche einer Stadt ohne Bischof

Dorisches Kapitell  
Kapitell mit quadratischer Deckplatte, entstanden in der peloponnesischen Baukunst

E  
Ecclesia und Synagoge
(griech. ekklesia = Volksversammlung; im Neuen Testament: Gemeinde, Kirche; griech. synagoge = Versammlung; in der mittelalterlichen Anschauung: Altes Testament, Judentum)
Allegorien des Neuen (= christlichen) und Alten Testaments (des "verblendeten" Judentums). Als weibliches Figurenpaar dargestellt, entsprechend der Lehre, daß das AT die Vorbereitung und Prophezeiung, das NT deren Erfüllung bedeutet: S[ynagoge] mit Augenbinde und zerbrochener Lanze, die Gesetztafeln entgleiten ihren Händen; E[cclesia] als aufrechte Siegerin mit Krone, Kreuzfahne und Kelch.

Engel  
(griech. ángelos = Bote), im biblischen Sinn geschlechtslose, reine Geister, Vermittler zwischen Gott und den Menschen, seit dem Frühchristentum meist als Jünglinge, geflügelt und mit Heiligenschein dargestellt.

Epitaph
(griech. Grabinschrift), seit dem 14. Jh. vorkommendes Gedächtnismal für einen Verstorbenen in Form einer Platte, die innen oder außen an der Kirchenwand, an einem Pfeiler oder im Kreuzgang senkrecht aufgestellt wird. Beispiele

Erker
Ein geschlossener  Anbau an der Fassade oder Hausecke. Er ist meist ohne Verbindung mit dem Erdboden, kann aber über mehrere Stockwerke reichen.

Evangelisten  
Die Evangelisten sind die Verfasser der vier Hauptbücher des Neuen Testaments der Bibel: Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Sie werden seit dem 4. Jahrhundert als geflügelte Symbole dargestellt:
Matthäus
Menschengestalt/Engel:
Das Matthäusevangelium beginnt mit der Menschwerdung Christi.
Markus
Löwe:
Das Markusevangelium beginnt mit dem Leben von Johannes dem Täufer, dem Rufer aus der der Wüste. Daher erhält Markus als Attribut bzw. Symbol den Löwen, dessen Ruf die Wüste durchtönt.
Lukas
Stier:
Das Lukasevangelium beginnt mit dem Priester Zacharias, der zur Opferung im Tempel  weilt. Das Symbol des Lukas ist daher der Opferstier.
Johannes
Adler:
Das Johannesevangelium stellt "das Wort" in den Mittelpunkt: In principio erat verbum, et verbum erat apud deum, et deus erat verbum. ("Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort.") - Die Worte des Johannesevangeliums erheben sie wie ein Adler zum Himmel; Johannes erhält daher als Attribut den Adler.
Der Ursprung der Evangelisten-Symbole ist im Alten Testament beim Propheten Ezechiel (Hesekiel) 1,4-10 zu finden. Ezechiel beschreibt eine Erscheinung Gottes als "große Wolke mit flackerndem Feuer"  und mitten darin vier Lebewesen:
Ez 1,10:
Und ihre Gesichter sahen so aus:
   Ein Menschengesicht (blickte bei allen vier nach vorn),
   ein Löwengesicht bei allen vier nach rechts,
   ein Stiergesicht bei allen vier nach links und
   ein Adlergesicht bei allen vier (nach hinten).
Die Geheime Offenbarung greift diese Vision wieder auf:
Offb 4,6-7
Und in der Mitte, rings um den Thron, waren vier Lebewesen voller Augen, vorn und hinten.
Das erste Lebewesen glich einem Löwen, das zweite einem Stier, das dritte sah aus wie ein Mensch, das vierte glich einem fliegenden Adler.


F  
Fassade
(lat. facies = Gesicht); Schauseite eines Gebäudes.

Fachwerk  
Gebäudeskelett aus Holz. Die Zwischenräume zwischen den tragenden Holzbalken werden mit nichttragenden Materialien ausgefüllt. Dies sind z. B.:
   Gemische aus Stroh und Lehm
   verputzte Holzgeflechte
   Ziegelsteine
   Fenster
Eine häufige Eigenschaft des Fachwerkbaus ist das Vorkragen.

Fensterschürze  
Mauerfeld unterhalb eines Fenster, häufig mit besonderem Dekor versehen.
Feston  
(ital. festone = Festschmuck, dann französ. feston = Girlande) - Das Feston ist eine Schmuckgirlande aus Blättern, Früchten und Blumen.


Fiale  
(ital. fiala = enghalsige Flasche) - Die Fiale ist ein schlankes Türmchen als Abschluss von Strebepfeilern oder Tür- und Fensterdächern.

Fries
Schmaler Streifen, der Flächen begrenzt oder teilt, häufig ornamentiert.

G  
Gaube, Gaupe, Gauke  
Dachkonstruktion zum Einbau eines stehenden Fensters. Man unterscheidet:
   Schleppgaupe (Dach der Gaupe geht ins Hausdach über, hat aber anderen Neigungswinkel)
   Giebelgaupe (Gaupe besitzt ein Giebeldach.)
   Walmgaupe
   Fledermausgaupe (Dach der Gaupe schmiegt sich an das Hausdach an. Ausführung nur möglich bei Stroh-, Metall- oder Schieferdeckung!)

Geison
(griech.: Gesims)
Das Geison ist ursprünglich das Dachgesims des griechischen Tempels, das als Regenschutz des Gebälkes konzipiert war.

Gesims, Sims
aus der Mauer hervortretender, waagrechter Streifen zur Betonung der waagrechten Bauabschnitte

Gewände  
Seitenflächen im Mauerwerk, die schräg auf ein Portal oder Fenster zulaufen. In der Romanik und Gotik ist das Gewände häufig reich verziert und mit Figuren geschmückt. Beispiel: Fürstenportal am Bamberger Dom.


Giebel  
Dreieckige Fläche auf der Schmalseite eines Gebäudes, die seitlich von den Flächen eines Satteldaches eingerahmt wird. Man unterscheidet:
   gedeckter Giebel: Der Giebel wird vom Dach überragt.
   freier Giebel: Der Giebel überragt als Mauer das Dach, häufig treppenartig abgestuft (Treppengiebel).
   Ziergiebel = Wimperg: gotischer Giebel über Pforten und Fenstern, an der Spitze gekrönt von einer Kreuzblume.

Giebeldach

Gloriole
(lat. gloriola = ein bisschen Ruhm) Heiligenschein

Gurtbogen
Verstärkungsbogen, der quer zur Längsachse eines Tonnengewölbes oder einer Gewölbereihung läuft.

H  
Heiligenschein (Gloriole, Nimbus)  
Lichtscheibe oder Strahlenkranz um das Haupt Gottes, eines Engels oder eines Heiligen; noch lebende, (noch) nicht heilige Personen mit besonderer Würde (Päpste, Kaiser) erhielten manchmal einen rechteckigen Heiligenschein.
Siehe auch Aureole, Mandorla


Herme
atlasähnliche Halbfigur vor Pfeilern oder Pilastern; im Gegensatz zum Atlas ohne Tragefunktion.

I  
Immaculata  
(lat.: die Unbefleckte)
Darstellung der heiligen Maria mit Lilie und Sternenkranz; ihre Füße ruhen auf einer Weltkugel, wobei sie eine Schlange (= Teufel) zertritt. Die Lilie ist das Symbol der Reinheit. Damit wird darauf angespielt, dass Maria vom Augenblick ihrer Empfängnis durch ihre Mutter Anna nicht unter dem Makel der Erbsünde litt; sie ist die Immaculata conceptio (Unbefleckte Empfängnis).
Die zahlreichen Immaculata-Darstellungen nehmen Bezug auf die Apokalypse  des Neuen Testamentes (Offenbarung des Johannes), wo es heißt: "Dann erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet; der Mond war unter ihren Füßen und ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt." (Offb 12,1)
J  
Joch  
a) franz. Travée; ein durch vier Stützen (z. B. Säulen oder Pfeiler) begrenzter Raum mit quadratischem oder rechteckigen Grundriss. Die Bezeichnung wird auch für einen von vier Säulen oder Pfeilern ausgehenden Gewölbeabschnitt verwendet.
b) Abschnitt einer Brücke zwischen zwei Pfeilern


Jonisches Kapitell  
Kapitell mit großen Spiralen (Voluten), entstanden in der Baukunst der jonischen Inseln

K  
Kanzel
(lat. cancellus = Schranke), aus dem frühchristlichen Ambo weiterentwickelte Predigt- und Lesebühne

Kapelle
(lat. capa = Mantel), nach dem Mantel des hl. Martin von Tours, dessen Aufbewahrungsort im Betraum der Königspfalz zu Paris allein "Capella" hieß. Später allg. Bezeichnung.

Kapitell  
[lat.capitellum = Köpfchen]
oberes Ende (Kopfstück) einer Säule oder eines Pfeilers; nimmt die Last eines Gewölbes, Bogens, einer Decke oder auch eines Architravs auf.
Kapitellformen:
   Dorisches Kapitell
   Jonisches Kapitell
   Korinthisches Kapitell

Karyatide
(griech. ), das langgewandete weibliche Gegenstück zum Atlas

Konsole
Aus der Mauer vorspringender Tragstein (Kragstein) für Balkone, Figuren,
Balken, Dienste usw.

Korinthisches Kapitell  
Zierkapitell mit Akanthusblättern; häufigste Kapitellform in der griechisch-römischen Antike

Kreuzblume  
schmückender Abschluss von Türmen, Giebeln, Fialen und Wimpergen in der gotischen Baukunst; sie stellen kreuzförmig angeordnete Knospen oder Blätter dar.

Kreuzrippen
s. Rippen

Kreuzweg  
bildliche Darstellung des Leidensweges von Jesus Christus in ursprünglich 7, seit 1600 in 14 Bildern (= Stationen), ausgehend von der Verurteilung durch Pontius Pilatus bis zum Tod und zur Grablegung. Auch: Kreuzweg = Kreuzwegandacht (meditatives Gebet zu den 14 Stationen).

Die 14 Stationen:


I.       Jesus wird zum Tode verurteilt.
II.      Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern.
III.     Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz.
IV.    Jesus begegnet seiner Mutter.
V.     Simon von Zyrene hilft Jesus das Kreuz tragen.
VI.    Veronika reicht Jesus das Schweißtuch.
VII.   Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz.
VIII.  Jesus begegnet den weinenden Frauen.
IX.    Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz.
X.     Jesus wird seiner Kleider beraubt.
XI.    Jesus wird an das Kreuz genagelt.
XII.   Jesus stirbt am Kreuz.
XIII.   Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt.
XIV.  Der Leichnam Jesu wird ins Grab gelegt.   

Krüppelwalmdach  

Krypta
(griech. bedeckter Gang), halbunterirdischer Raum unter dem Chor zahlr. roman. und gotischer Kirchen zur Aufbewhrung von Reliquien oder als Grabstätte für heilige und weltliche Würdenträger.

Kuppeldach  

L  
liber baro
mittellateinischer Titel: Freiherr, Baron; Abkürzung: L. B., an der Dompropstei Bamberg auch LIB. BA.

Lisene  
flacher, senkrechter Mauerstreifen zur Wandgliederung, häufig durch Rundbogenfriese miteinander verbunden.

Lünette  
(franz. kleiner Mond)
halbkreisförmige, gerahmte, häufig geschmückte Bogenfelder über Fenstern und Türen; typisch für Renaissance- und Barockportale.

M  
Mandorla  
(italien. Mandel)
besondere Form des Heiligenscheins, der die ganze Gestalt der dargestellten Person in einem ovalen Strahlenkranz (in Mandelform) umschließt, in der christlichen Ikonographie nur Christus und Maria vorbehalten.


Mansarddach  
nach dem französ. Architekten François Mansart (1598-1666) benannter Dachtyp, das auf jeder Dachseite zwei unterschiedlich geneigte Dachschrägen aufweist; der steile untere Teil ist mit Fenstern versehen und zum Ausbau mit Wohnungen geeignet.



Maßwerk  
Bauornament der Gotik. Die Bezeichnung Maßwerk beruht auf der Tatsache, dass die geometrischen Muster mit dem Zirkel konstruiert - man sagte damals "gemessen" - wurden. Bei den Mustern unterscheidet man:
   Pass (aus Kreisformen bestehend; Dreierpass, Viererpass...)
   Blatt (Dreiblatt, Vierblatt...)
   Wabe
   Nasen (Vorsprünge, die in die Öffnungen von Waben ragen)  
   Schneuß (Fischblase): Ornament der Spätgotik. Namensgebend sind die Schwimmblasen von Fischen, die aus einer großen und einer kleineren, miteinander verbundenen Blase zusammengesetzt sind.

Meisterzeichen
Oft in einen Schild eingehauenes Zeichen, das den führenden Baumeister kennzeichnet und an einer gut sichtbaren Stelle des Bauwerks angebracht wird.

Morgengabe  
Geschenk, das bei den Germanen vom Ehemann nach der Hochzeitsnacht der frisch vermählten Frau überreicht wurde. Der Brauch hielt sich bis ins Mittelalter und sollte die Frau und ihre Kinder bei einem frühen Tod des Mannes materiell absichern. - Heinrich II. beschenkte im Jahr 1000 seine Frau Kunigunde von Luxemburg mit Bamberg.

Musen  
Die 9 Musen, Töchter des Zeus und der Mnemosyne (Götttin des Gedächtnisses), sind die griechischen Schutzgöttinnen der Künste und Wissenschaften.  Sie singen und tanzen unter der Führung des Apoll Musagetes (Musagetes = Musenführer). Seit dem Hellenismus werden die Musen mit Attributen dargestellt:
1. Klio (Clio) (Geschichtsschreibung): Schriftrolle
2. Melpomene (Tragödie): tragische Maske
3. Terpsichore (Tanz): Lyra
4. Thalia (Komödie): komische Maske
5. Euterpe (Musik: Flötenspiel; Lyrik): Flöte
6. Erato (Liebesdichtung): Kithara
7. Urania (Astronomie): Globus
8. Polyhymnia (Pantomime, Lied): ohne Attribut
9. Kalliope (ranghöchste Muse: Epos): Buch und Rolle
Die Musen waren extrem eifersüchtig und konnten es nicht ertragen, wenn ein Mensch ihnen gleichkam: So verlor der Sänger Thamyris sein Augenlicht und die Sangeskunst. Auch die Sirenen, mit betöremdem Gesang ausgestattete Vogeldämonen, mussten wegen der Missgunst der Musen ihr Gefieder lassen.
Anmerkung: Die Musen wurden in der Reihenfolge wiedergegeben, wie sie sich aus den Merkworten "Kliometer, Tal, euer Urpokal" ergeben.


N  
Neidkopf
(von althochdeutsch nîd = Hass), Menschen- oder Tierkopf-Relief zur Abwehr böser Geister

Nimbus
(lat. Wolke) Heiligenschein

Nothelfer, die vierzehn  
Die vierzehn Nothelfer sind eine Gruppe von vierzehn Heiligen, die in allen leiblichen und seelischen Nöten als Fürsprecher bei Gott angerufen werden. Der bekannteste Ort ihrer Verehrung ist die barocke Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen bei Lichtenfels, ein Meisterwerk Balthasar Neumanns, wo 1445/46 Erscheinungen der vierzehn Nothelfer und des Jesuskindes stattfanden.
Zu den vierzehn Heiligen zählen drei Bischöfe:
1.
Dionysius von Paris
Er wurde im 3. Jahrhundert auf dem Montmartre (Märtyrerberg!) in Paris enthauptet. Der Legende nach trug er sein Haupt in den Händen weit über 10 km bis zur heutigen Kirche St. Denis. Er ist der französische Nationheilige.
Fest: 9.10.
Attribut: Bischof mit abgeschlagenem Haupt in den Händen
Patronat: Helfer bei Kopfleiden und in Gewissensnöten
2.
Erasmus (Rasmus, Elmo)
Erasmus war der Legende nach Bischof von Antiochia, wurde unter Diokletian (um 305) gemartert: Seine Gedärme wurden herausgewunden.
Fest: 2.6.
Attribut: Schiffswinde und Bischofsstab
Patronat: Helfer in Seenot, Patron der Seeleute und Schiffer
3.
Blasius
Blasius wurde 288 enthauptet.
Fest: 3.2.
Attribut: gekreuzte Kerzen
Patronat: Helfer bei Halsleiden; Patron der Wachszieher
Drei Jungfrauen:
4.
Barbara
Barbara wurde 307 enthauptet.
Fest: 4.12.
Attribut: Turm, Kelch und Hostie
Patronat: Schutzpatronin der Bergleute, Trösterin der Gefangenen, Helferin vor  einem jähen Tod
5.
Margareta von Antiochia
Margareta wurde um 307 enthauptet.
Fest: 20.7.
Attribut: Drachen an der Kette
Patronat: Patronin der Bauern; Helferin in Geburtsnöten
6.
Katharina von Alexandria
Katharina wurde um 307 enthauptet.
Fest: 25.11.
Attribut: zerbrochenes Rad
Patronat: Patronin der Philosophen, Juristen und Wissenschaftler
Drei Ritter:
7.
Georg
Georg wurde der Legende nach um 300 gemartert.
Fest: 23.4.
Attribut: Ritter mit Schwert, Schild und Drachen
Patronat: Patron der Ritter; Vorbild christlicher Tapferkeit
8.
Achatius
Achatius wurde 307 enthauptet.
Fest: 8.5.
Attribut: Soldat mit Dornenkrone oder Kreuz
Patronat: Helfer in Todesängsten
9.
Eustachius
Eustachius wurde um 100 gemartert.
Fest: 20.9.
Attribut: Hirsch mit Kreuz im Geweih
Patronat: Helfer in Glaubenszweifeln und schweren Schicksalsschlägen
Ein Arzt:
10.
Pantaleon
Er erlitt 305 den Märtyrertod.
Fest: 27.7.
Attribut: Nägel oder auf das Haupt genagelte Hände
Patronat: Schutzpatron der Ärzte
Ein Mönch (Abt):
11.
Ägidius
Der Abt Ägidius starb um 725.
Fest: 1.9.
Attribut: Einsiedler mit Hirschkuh
Patronat: Beschützer des Viehs und der Hirten
Ein Diakon:
12.
Cyriacus von Rom
Cyriakus wurde um 300 enthauptet.
Fest:  8.8.
Attribut: Diakon mit gefesseltem Teufel
Patronat: Helfer gegen böse Geister, gegen Versuchungen; Patron der Unterdrückten
Ein Knabe:
13.
Vitus, Veit
Der Knabe Vitus wurde um 300 zu Tode gefoltert.
Fest: 15.6.
Attribut: Hahn, Kessel mit Öl
Patronat: Helfer bei Anfällen; Patron der Jugend und der Schmiede
Der Träger des Christuskindes:
14.
Christophorus
Christophorus wurde der Legende nach um 250 enthauptet.
Fest: 24.7.
Attribut: Christuskind auf der Schulter
Patronat: Schutzpatron der Reisenden; Nothelfer in allen plötzlich auftretenden Gefahren, vor allem Beschützer gegen einen "jähen Tod". Deswegen gibt es zahlreiche Christophorus-Darstellungen an Kirchenfassaden: Der Gläubige sollte beim täglichen Anblick des Heiligen seinen Schutz erflehen.
Lokal wurden auch andere Heilige in die Liste der 14 Nothelfer aufgenommen, z. B. ersetzt im bayerischen Raum Leonhard die Stelle des Cyriacus. Auch Sebastian und Nikolaus erscheinen unter den Nothelfern.


O  
Orgelprospekt
Schauseite einer Orgel
P  
Palas
Herrenhaus einer Burg

Pallium  
(lat. pallium = Mantel, Tuch) - In der katholischen Kirche ist das Pallium eine mit sechs schwarzen Kreuzen verzierte Schmuckbinde. Es wird aus weißer Wolle hergestellt, die am Fest der hl. Agnes (21. Januar) geweiht wird. Das Pallium ist das Amtszeichen der Erzbischöfe, wird aber als Ehrenzeichen auch an andere Bischöfe verliehen.



Paradiesflüsse
Euphrat, Tigris, Gihon und Physon, in der frühchristlichen Kunst als Bäche, im Mittelalter als Männer mit Gefäßen dargestellt, denen Wasser entströmt.

Passionswerkzeuge
Die Leidenswerkzeuge, die bei der Passion Christi angewendet wurden:
Nägel, Ruten, Geißel, Dornenkrone, Lanze, Essigschwamm auf einem Rohrstock usw.

Pfalz
(lat. palatium), Residenz von Kaisern, Königen und Bischöfen im Mittelalter

Pfeiler
(lat. pila), senkrechte Stütze mit rechteckigem oder polygonalen Querschnitt

Pilaster
Wandpfeiler, der nur wenig aus der Wand hervortritt

Pinienzapfen
dekoratives Bauglied; in der Antike Fruchtbarkeitssymbol

Portal
künstlerisch gestalteter Eingang. Vorbild des abendländischen P.s. ist der römische Triumphbogen.

Putten
(it. putto = kleines Kind, Mz. putti), nackte, kleine Knaben mit oder ohne Flügel, sind eine Umformung der got. Kinderengel und bevölkern seit der Frührenaisssance, bes. aber im Barock Altäre, Bilder, Orgeln, Wände, Decken und Galerien der Kirchen.

Q  
R  
Reliquiar
(lat. reliquia = Rest), Behälter, in dem Überreste des Leichnams eines Heiligen oder von Gegenständen aus seinem Leben bzw. Martyrium aufbewahrt werden.

Rippen  
tragender Teil einer Decke oder eines Gewölbes, in der Baukunst häufig sichtbar; in der Spätgotik z. T. auch ohne tragende Funktion.
Nach dem Querschnittsprofil der Rippen unterscheidet man:
   Bandrippen
   Stabrippen
   Birnstabrippen usw.
Nach der Anordnung spricht man von
   Wandrippen
   Kreuzrippen
   Flechtrippen usw.

Risalit
In seiner ganzen Höhe einschl. Dach aus der Bauflucht ... vorspringender Gebäudeteil.

Rocaille
muschelartiges unsymmetrisches Ornament des Spätbarock.

Rokoko
Die letzte Stilphase des Barock, Name von Rocaille abgeleitet.

S  
Sägezahnfries
Spitzzahnfries, romanisch-normannisches Ornament.

Sakristei
Raum zur Aufbewahrung der liturgischen Geräte und Gewänder, zugleich Ankleideraum für Ministranten und Geistliche.

Säule
Stützendes Bauglied mit rundem, polygonalem oder profiliertem (Schaft-) Querschnitt... Hauptbestandteile sind Basis (Fuß), Schaft und Kapitell.

Satteldach  
Beim Satteldach reicht die Giebelseite bis zum Berührungspunkt der beiden Dachflächen, dem First.

Schachbrettfries, Würfelfries
romanisches Ornament

Schneuß
vgl. Maßwerk

Schlussstein  
Stein, der einen Bogen oder ein Gewölbe abschließt. Ursprünglich verkeilt der Schlusstein das gebogene Mauerwerk und gibt ihm den entscheidenden Halt, später hat er häufig nur schmückende Funktion.

Sieben freie Künste  
(lat. artes liberales); Unterrichtsdisziplinen des Späthellenismus, die im 7. bis 8. Jahrhundert zur Grundlage der  Bildungsordnung des Abendlandes im Mittelalter werden. Man unterscheidet:
1. das Trivium (der "Dreiweig"; sprachliche Fächer):  
   Grammatik
   Dialektik
   Rhetorik
2. das Quadrivium (der "Vierweg"; mathematisch-reale Fächer)  
   Geometrie
   Arithmetik
   Musik
   Astronomie
Die sieben freien Künste waren Grundlage der Lateinschulen, die häufig nach dem Trivium in Klassen gegliedert wurden. Hier wurden die Schüler auf die höheren Fakultäten Theologie, Jura (Rechte) und Medizin vorbereitet.
In der Kunst wurden die sieben freien Künste durch sieben weibliche Gestalten mit Attributen dargestellt.


Sieben Werke der Barmherzigkeit  
Ursprünglich 6 Werke:
1.
Hungrige speisen
2.
Dürstende tränken
3.
Nackte bekleiden
4.
Obdachlose beherbergen
5.
Kranke besuchen
6.
Gefangene erlösen
Seit dem 13. Jh. kommt dazu:
7.
Tote bestatten (wohl als Folge der großen Epidemien)


Sims
aus der Mauer hervortretender, waagrechter Streifen zur Betonung der waagrechten Bauabschnitte

S.R.I.
Abkürzung für Sacrum Romanum Imperium (Heiliges römisches Reich [deutscher Nation]), häufig im Genitiv gebraucht, z. B. SRI comes = Sacri Romani imperii comes (Graf des heiligen römischen Reiches = Reichsgraf)

Steinmetzzeichen
vom 12. bis 18. Jh. bes. in den Bauhütten übliche Marke, mit der die Steinmetze die von ihnen behauenen Steine als ihre persönliche Arbeit kennzeichnen.

Stiftskirche
1. Kirche einer geistlichen Anstalt, deren Insassen Weltgeistliche (keine Mönche) sind und zusammen das Stifts- oder Kollegiatskapitel bilden
2. auch Bezeichnung für Klosterkirche

Symbole, christliche  
Die christlichen Symbole sind Sinnbilder (Zeichen) von Glaubensinhalten und stehen im Gegensatz zu den Allegorien, die Personifikationen abstrakter Begriffe darstellen.
Beispiele von Symbolen:
Symbol
Bedeutung
Alpha A und Omega W
Anfang und Ende als Zeichen für die Unendlichkeit Gottes; Alpha und Omega sind der erste und letzte Buchstabe des griechischen Alphabets.
Brot und Fisch
Eucharistie
Jesus speist nach Joh. 6,1-15 eine Volksmenge am See von Tiberias: Er lässt fünf Brote und zwei Fische verteilen, und alle werden satt. Am nächsten Tag predigt er die eucharistische Vorstellung vom wahren Brot (Joh. 6,22-59): "Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt, sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt und die der Menschensohn euch geben wird." (Joh. 6,27)
Dreieck mit Auge
Dreifaltigkeit:
Nach christlichem Glauben gibt es einen Gott in drei Personen (Vater, Sohn und Heiliger Geist). Das Dreieck symbolisiert diese Einheit in drei Personen.
Einhorn
Keuschheit, Reinheit, Jungfräulichkeit
Fisch
Christus
Der Fisch war das Symbol der Urchristen. Das griechische Wort für Fisch (ICHTHYS) ist die Abkürzung für Iesus Christos thëu hyios soter ("Jesus Christus, Gottes Sohn, Erlöser"). (JJjJjJ
ICHTHYS:Ichtys - Abkürzung für Jesus Christus, Gottes Sohn, Erlöser
Iesus Christos thëu hyios soter:
Kreuz
Opfertod Christi durch Kreuzigung
Kreuz, Anker, Herz
Glaube, Hoffnung, Liebe (christliche Kardinaltugenden)
Lamm (lat. agnus dei)
Opfertod Christi (Lamm als Opfertier)
Natter (lat. aspis)
unter den Füßen
Sünde, die zertreten (ausgerottet) wird
Vgl. Psalm 91,11-13:
Denn er befiehlt seinen Engeln, dich zu behüten auf all deinen Wegen.
Sie tragen dich auf ihren Händen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt;
du schreitest über Löwen und Nattern, trittst auf Löwen und Drachen.
Pelikan
aufopfernde Liebe, Barmherzigkeit
Der Pelikan ernährt nach altem Glauben seine Jungen mit dem Fleisch aus seiner eigenen Brust. In Wirklichkeit leben Pelikanjunge von vorverdauten Fischen, die sie aus dem Kehlsack ihrer Eltern holen, wobei Kopf und Hals völlig im Schnabel des Alttieres verschwinden. - Ursache für die Legende ist wohl, dass beim Krauskopf-Pelikan Pelecanus crispus Kropffleck und Kehlsack zur Brutzeit stark gerötet sind und wie eine Wunde aussehen.
Pfau
Auferstehung
Der Pfau ist der Sage nach unverweslich und liefert so das Symbol für die unsterbliche Seele.
Phönix
Tod und Auferstehung Jesu; unsterbliche Seele
In der ägyptischen Mythologie war der Vogel Phönix (als Bachstelze oder Reiher dargestellt) das erste Lebewesen, das bei der Schöpfung der Welt auf dem Urschlammhügel erschien. Er galt als Verkörperung des Sonnengottes. - Bei den Römern erhielt der Mythos eine Umdeutung, nach der der Phönix in regelmäßigen Abständen sich selbst verbrennt, dann aber aus seiner Asche neu geboren wird. Der Eingang des Phönix in die christliche Symbolik für Tod und Auferstehung war so vorgegeben.


T  
Tabernakel
(lat. tabernaculum = Hütte, Zelt)
Schrein auf dem Altartisch zur Aufbewahrung der Hostien (geweihtes Brot).

Taufstein, Taufbecken
Becken aus Stein, Metall oder Holz, enthält Taufwasser; Ort der Taufe. Das Taufbecken hat die frühere Taufkapelle (Baptisterium) abgelöst.

Teufel
Die von Gott abgefallenen Engel (Off. 12,7) und ihr Anführer Luzifer (= Lichtträger; Jesaias 14,12). Ihre symbolischen und allegorischen  Darstellungen sind i.a.: tierisch: Schlange, Aspis [Natter], Basilisk, Drache, Löwe (seit urchristlicher Zeit); menschlich: dunkler Engel (seit dem frühen Mittelalter), schöne Verführerin; fratzenhaft: spitzohrig, gehörnt, mit Bocksfüßen und Schwanz, Fledermausflügeln und Fell, schwarz, rot oder grün, bewaffnet mit Dreizack oder Haken. Seit 12. Jh., von Frankreich ausgehend, häufiges Motiv der mittelalterlichen Plastik.

Torso
(ital. Strunk, Rumpf, Mz. Torsi), unvollendete oder unvollständig erhaltene Statue.

Traufe, Dachtraufe  
(althochdeutsch trouf, von triufan = triefen, tropfen) - waagrechte Unterkante eines Daches; gewöhnlich ist hier die Dachrinne angebracht.

Tumba
(spätlatein. tumba, griech. tymbos: Grab)
Eine Tumba ist ein sarkophagartiges Grabmal, dessen Deckel meist eine Liegefigur des Toten enthält. Manchmal wird die Tumba mit einem Baldachin überdacht.

Tympanum  
Bogenfeld über den Türsturz eines Portals, seit der Romanik besonders in Frankreich und Deutschland häufig mit Reliefs geschmückt.

U  
V  
Vierung  
Fläche im Kircheninneren, die durch die Kreuzung von Lang- und Querhaus entsteht

Vierzehn Nothelfer, vierzehn Heilige

Vorkragen  
Bautechnik im Fachwerk: Überhängen der oberen über die unteren Stockwerke eines Baus, besonders zur Straßenseite hin. Durch diese Technik vergrößert man die Nutzfläche in den oberen Stockwerken.

W  
Walmdach  

Wappen
(mhd. wapen = Waffenzeichen)
Wappen sind ursprünglich (etwa um 1150) farbige Abzeichen auf dem Schild von Rittern, damit im Kampf Freund und Feind auseinandergehalten werden können. Später entwickeln sich daraus Symbole der Adelsfamilien. Schließlich übernehmen auch Bürgerfamilien, Stände, Geistliche, Klöster, Städte und Bistümer den Wappenbrauch. Daher gingen mit dem Niedergang des Rittertums die Wappen nicht verloren, sondern erreichten ab dem 16. Jahrhundet sogar eine neue Blüte als dekorative Symbole für Macht und Reichtum.

Weicher Stil
Entwicklungsphase der spätgot. Bildhauerkunst und Malerei, etwa 1380 - 1430. Charakteristisch sind die ergreifenden Erbärmdebilder, bes. aber die sogen. "Schönen Madonnen" mit den weichgeschwungenen Gewandfalten.

Welsche Haube  

Werke der Barmherzigkeit

Wilde Männer
Im 15. und 16. Jh. bes. in Wappen als Schildhalter auftretende nackte, behaarte Männer mit Laubkränzen um Kopf und Hüfte, oft mit Keulen bewehrt.

Wimperg: siehe Ziergiebel

Würfelfries, Schachbrettfries
romanisches Ornament

X  
Y
Z  
Zackenfries, Zickzackfries
normannisch-romanisches Ornament

Zwerggalerie
Arkadengang an romanischen Kirchen, meist um die Apsis, unmittelbar unter dem Dach; trotz hauptsächlicher Zierfunktion meist auch begehbar.

Zwiebeldach  


Quelle:
Die kursiv gedruckten Stichworte sind Zitate aus:
KOCH, W.: Baustilkunde. Das Standardwerk zur europäischen Baukunst von der Antike bis zu Gegenwart. Band 2: Burg und Palast, Bürger- und Kommunalbauten, Stadtentwicklung. Gütersloh: Bertelsmann, 1993, 11. Aufl.

Bearbeitung: (2002)
Jonas Seeberger, Klasse 7 a
OStR Johannes Otto Först