Acrylharz
  
Die physikalisch-chemischen Grundlagen des Verfahrens der Arcylharz-Volltränkung sind relativ einfach, die praktische Ausführung jedoch nicht.

Steinkunstwerke, die im Freien stehen, nehmen große Mengen Wasser in sich auf. Einer der Faktoren, der den Stein zerstört, ist Frost. Da gefrorenes Wasser (= Eis) ein größeres Volumen einnimmt als flüssiges Wasser, kommt es zur Frostsprengung: Der Stein wird von innen her zerstört. Im Wasser gelöste Luftschadstoffe tun ein Übriges.
  
Die Firma Ibach setzt die Acrylharz-Volltränkung bei Kunstwerken ein, die mit anderen Methoden nicht mehr zu retten wären, die also in wenigen Jahren völlig zerfallen würden. Das Acrylharz muss dabei das Wasser vollständig verdrängen, um seine zerstörerische Wirkung zu vermeiden. Daher muss zunächst der Wassergehalt des Steines festgestellt werden, bevor er - teilweise über Wochen hinweg - durch Wärmeeinwirkung getrocknet wird; erst dann können die Poren des Gesteins vom flüssigen Methylmethacrylat (MMA) gefüllt werden, das schließlich zu Acrylharz (PMMA) "trocknet".

Der Trocknungsvorgang entspricht chemisch einer Polymerisation:  
MMA = Methylmethacrylat (Methylsäuremethylester)
PMMA = Polymethylmethacrylat ("Acrylharz", "Plexiglas")
Zurück zu "Exkursionen"