Das Gottesurteil
Eines Tages wurde Heinrich auf einer Geschäftsreise von einem seiner Fürsten zugetragen, dass Kunigunde ihm untreu sei. Rasend vor Wut fuhr er heim. Dort stellte er seine entsetzte Gattin zur Rede. Obwohl Kunigunde ihm immer wieder ihre Unschuld beteuerte, wollte Heinrich ihr nicht glauben. Deshalb schlug Kunigunde ihm ein Gottesurteil vor. Da Heinrich sich damit einverstanden erklärte, wurde dieses auf den nächsten Tag angesetzt. Zur festgesetzten Zeit versammelte sich eine große Menschenmenge, die dem Urteil beiwohnen wollte, auf dem Domplatz., wo schon die Pflugscharen erhitzt worden waren. Trotz ihrer Schmerzen schritt Kunigunde würdevoll über jene hinweg. Danach wurden ihre Füße in Bandagen gewickelt. Als man diese nach 9 Tagen wieder entfernte, waren Kunigundes Füße unversehrt. Damit war ihre Unschuld und somit ihre Treue zu Heinrich bewiesen.